Ein Forschungsteam der Universität Trier um Professor Dr. Henrik Krehenwinkel hat eine innovative Methode entwickelt, die es ermöglicht, Arten in Flüssen, Seen oder anderen Lebensräumen direkt vor Ort zu bestimmen. Dieses neuartige Verfahren ist nicht nur schnell und kostengünstig, sondern kommt auch ohne aufwändige Labortechnik aus. Ein erster erfolgreicher Praxistest fand bereits in der Ruwer, einem Fluss nahe Trier, statt.
Die Entwicklung dieser Methode ist vor dem Hintergrund des weltweiten Rückgangs der biologischen Vielfalt besonders bedeutsam. Um dieser Entwicklung effektiver entgegenwirken zu können, bedarf es Verfahren, die Veränderungen in der Natur schnell und zuverlässig erfassen können – und das genau dort, wo sie geschehen: im Gelände. Bisher waren solche Analysen oft langwierig, teuer und erforderten das Fangen oder teilweise sogar Töten von Tieren. Die neue Methode der Universität Trier könnte hier einen entscheidenden Fortschritt darstellen.
Ergebnisse in Laborqualität
Die Forschenden aus Trier belegen mit ihrer neuen Methode, dass eine vereinfachte Artbestimmung durchaus möglich ist. Ihre kürzlich veröffentlichte Studie zeigt, dass die Ergebnisse des neuen Verfahrens sehr gut mit denen klassischer Methoden übereinstimmen. Der entscheidende Vorteil: Die innovative Vorgehensweise kommt ohne die sonst üblichen, komplizierten Laborschritte aus. Stattdessen setzen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf den Einsatz tragbarer Geräte und ein neu entwickeltes Testprotokoll.

© Universität Trier / Christopher Heine
„Wir entnehmen Wasser aus einem Fluss, filtern es in der von uns entwickelten Pumpe und ziehen Umwelt-DNA aus dem Filter“, erklärt Amadeus Plewnia, der federführend an der Entwicklung mitgewirkt hat, das Vorgehen. „Die DNA vervielfältigen wir dann mit weiteren von uns für den mobilen Außeneinsatz umgerüsteten Geräten und analysieren sie mit einem modernen Sequenzierer – kaum größer als ein Smartphone.“
So wird es möglich, beispielsweise Fischarten in einem Gewässer zu identifizieren, ohne dass die Tiere gefangen oder verletzt werden müssen. Damit leistet die Universität Trier einen wichtigen Beitrag zum Natur- und Artenschutz und demonstriert, wie moderne Technik uns dabei unterstützen kann, unsere Umwelt besser zu verstehen und zu bewahren.
Quelle: Universität Trier (06/2025)
Publikation:
https://besjournals.onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/2041-210X.70069