Die bislang positiven Zukunftserwartungen in der Laborbranche haben sich laut dem neuen VUP-Konjunkturbarometer (unter Prüf- und Kalibrierlaboratorien) zu einem uneinheitlichen Bild gewandelt: Einzelne Marktbereiche rechnen nun mit Stagnation oder Umsatzeinbußen.
Auftragserwartungen sinken auf nur noch leicht positives Niveau
Die Erwartungen der Laboratorien für die kommenden sechs Monate zeigen eine breite Ernüchterung nach einer Phase verhaltenen Optimismus bezüglich der wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland. Die aktuelle Auftrags- und Stimmungslage wird nur noch mit 0,02 (auf einer Skala von −2 bis +2) bewertet. Zudem sind die Erwartungen für die Auftragslage der kommenden sechs Monate mit 0,17 deutlich niedriger als die Frühjahrswerte (0,4). Bei der Analyse der Marktsegmente zeigen sich jedoch Unterschiede: Während Verbraucherschutz & Lebensmittelanalytik (0,7), Umweltanalytik (0,3) und Medizinprodukte (0,2) positive Erwartungen haben, rechnen Industrieanalytik (-0,1) und Labormedizin (-0,1) mit einer Verschlechterung. Den stärksten Rückgang erlebt der Bereich Physikalische Prüfungen und Kalibrierwesen (von 0 auf -0,3).
Leicht ansteigende Investitionsbereitschaft
Trotz der allgemeinen Ernüchterung bei den Geschäftsaussichten steigt die Investitionsbereitschaft branchenübergreifend tendenziell leicht an (Gesamtsaldo: 0,24, gegenüber 0,2 im Frühjahr 2025).
Die einzigen sinkenden Investitionen verzeichnet der Bereich Werbung mit −0,02 (Frühjahr 2025: 0,1). Hingegen legen andere Investitionsvorhaben wieder zu, wie etwa in Labor-Immobilien mit 0,03 (auf einer Skala von −2 bis +2). Auch die Analysen- und Anlagentechnik zeigt mit 0,35 weiterhin verstärkte Investitionen in den Stand der Technik.
Angeführt wird die Investitionsbereitschaft jedoch weiterhin vom Bereich IT und Digitalisierung. Mit einem Wert von 0,7 nimmt dieser Bereich erneut leicht zu und verdeutlicht, dass die Digitalisierung nach wie vor am stärksten von den Investitionsvorhaben der Laborbranche profitiert.
Leichte Entspannung beim Fach- und Arbeitskräftemangel
Obwohl sich das Angebot an Arbeits- und Fachkräften leicht auf −0,1 (auf einer Skala von −2 bis +2) verbessert hat, bewegt es sich weiterhin auf niedrigem Niveau. Gleichzeitig ist der Bedarf an Personal von 0,1 auf 0,3 leicht angestiegen. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Entwicklung vor dem Hintergrund der uneinheitlichen Konjunkturaussichten in der Laborbranche fortsetzen wird.
Zahlen und Grafiken des Konjunkturbarometers 11/2025 auf einen Blick
Quelle
VUP Deutscher Verband Unabhängiger Prüflaboratorien e.V. (12/2025)