Am 12. September stellte die Deutsche Akkreditierungsstelle (DAkkS) zusammen mit 40 weiteren Mitgliedern der European co-operation for Accreditation (EA) bei deren Generalversammlung fest, dass die Satzung und weitere Dokumente von GLOBAC überarbeitet werden müssen. Dieser breite Konsens zum Änderungsbedarf umfasst eine erhebliche Anzahl von WTO-Mitgliedsstaaten, darunter alle EU-Mitglieder sowie Länder wie die Türkei, Israel, Großbritannien und die Schweiz.
In der entsprechenden Resolution kündigte die EA an, über einen möglichen Austritt aus GLOBAC zu entscheiden, falls die gestellten Forderungen nicht umgesetzt werden.
Diese Entscheidung basiert auf den verschiedenen Rechtsgutachten, die von der DAkkS, der niederländischen Akkreditierungsstelle Raad voor Accreditatie (RvA) und der EA eingeholt wurden. Der Beschluss listet auch Mängel aus den über 100 Seiten umfassenden rechtlichen Analysen auf. Für die DAkkS ist es dabei von zentraler Bedeutung, dass alle Widersprüche zum europäischen Recht ausnahmslos beseitigt werden.
DAkkS fordert die Verschiebung der Auflösung von ILAC
Die Funktionen der International Laboratory Accreditation Cooperation (ILAC) und des International Accreditation Forum (IAF) sollen bereits im Oktober auf GLOBAC übertragen werden. Aufgrund der vielen ungelösten Probleme sieht die DAkkS es jedoch als unrealistisch an, dass GLOBAC die Aufgaben von ILAC und IAF innerhalb der verbleibenden drei bis vier Wochen bis Oktober 2025 vollständig übernehmen kann.
Folgende wesentliche Probleme müssen noch gelöst werden:
- Der Markenschutz für die Marke GLOBAC ist weder abgeschlossen noch bekannt gemacht.
- Es wurden keine Marketingmaßnahmen ergriffen, um die neue Marke zu etablieren.
- Die Finanzierung für die Marketingkosten ist nicht gesichert.
- Ein schlüssiges Finanzierungskonzept für GLOBAC als Non-Profit-Organisation fehlt.
- Es gibt kein Konzept für die Übertragung der Marken von IAF und ILAC auf GLOBAC.
- Juristische Mängel in den GLOBAC-Dokumenten verhindern den Beitritt oder dauerhaften Verbleib von 41 Staaten.
Aufgrund dieser Situation wird die DAkkS auf der bevorstehenden gemeinsamen Generalversammlung von ILAC und IAF dafür plädieren, den Start von GLOBAC und die damit verbundene Auflösung von ILAC um ein Jahr zu verschieben.