Das LIMS-Forum 2025 hat sich als beliebtes Branchenevent etabliert, bei dem sich am 28. und 29. Oktober über 200 Teilnehmende aus 30 Unternehmen der Laborbranche , darunter Qualitätsbeauftragte, Labormanager:innen, IT-Spezialist:innen und Laborangestellte, trafen. Die Tagung bot den Teilnehmenden eine wichtige Plattform für Erfahrungsaustausch und Wissenserwerb und ermöglichte durch die Präsenz nahezu aller namhaften LIMS-Anbieter intensive Beratungsgespräche und Diskussionen.
LIMS-Markt: Effizienter Systemvergleich mit Praxisbezug
Das zentrale Element des Forums war der „LIMS-Markt“, der es den Teilnehmenden ermöglichte, in nur zwei Tagen eine Vielzahl von Systemen effizient zu erkunden und zu vergleichen. Die Aussteller präsentierten ihre LIMS-Lösungen nicht nur in Live-Demonstrationen, sondern boten auch praktische Use Cases zum Durchspielen an, wie etwa die Qualitätskontrolle von Popcorn. Ergänzend zu den klassischen LIMS-Anbietern stellten auch Software-Entwickler ihre Lösungen zur digitalen Effizienzsteigerung vor, beispielsweise zur Vereinfachung des Probenmanagements durch intuitiv bedienbare Schnittstellen – wobei die Teilnehmer die Benutzerfreundlichkeit direkt vor Ort selbst testen konnten.
Vielseitiges Vortragsprogramm für LIMS-Einsteigende
Neben dem LIMS-Markt bot das Forum ein vielseitiges Vortragsprogramm von Ausstellern und Expert:innen in abwechslungsreichen Formaten (vom 15-minütigen Spotlight bis zur einstündigen Session), das trotz straffen Zeitplans ausreichend Raum für Expertengespräche und Fragen bot. Zu Beginn des ersten Tages liefen parallel zwei Vortragsstränge, wovon sich einer speziell an Neueinsteigende richtete: Hier wurden LIMS-Grundlagen vermittelt und Tipps zur Auswahl sowie Einführung neuer Laborsysteme gegeben. Darüber hinaus teilten Anwendende, wie Anika Röllke vom Zentrum für Sonnenenergie und Wasserstoff-Forschung, ihre persönlichen Erfahrungen zu Ausschreibungsaufwand, behördlichen Fallstricken und der Geräteanbindung, sodass die Teilnehmenden direkt aus den Fehlern anderer lernen konnten.
Parallelprogramm für Fortgeschrittene: Ablösung und komplexes Datenmanagement
Parallel zum Einsteigerstrang tauchten die LIMS-Profis und „alten Hasen“ im zweiten Vortragsstrang tief in die Materie ein. Hier stand zunächst die Ablösung von Altsystemen im Fokus, angeleitet von Philipp Gutsche. Dieser fachliche Input wurde durch einen Anwendervortrag von Peter Sypek (Zwilling J. A. Henckels AG) ergänzt, der aus der Praxis als LIMS-Administrator über Erfolge und Fallstricke bei der Systemumstellung berichtete. Abschließend erhielten die Teilnehmenden von Jochen Meier (Südzucker AG) wichtige Impulse zum Labordatenmanagement in komplexen und inhomogenen IT-Landschaften.
Fokus am Nachmittag: Gerätevernetzung und Laborautomation
Nachdem die Teilnehmenden entsprechend ihrer Vorkenntnisse eingestimmt waren, stand am Nachmittag des ersten Tages zunächst die Gerätevernetzung im Fokus: Nach einer kurzen Vorstellung der Aussteller leiteten Felix Lenk (Smartlab Solutions/Amensio) und vier weitere Expert:innen diesen Themenblock mit kurzen Spotlights ein und standen anschließend für Diskussionen zur Verfügung. Den inhaltlichen Abschluss bildete erneut Lenk, der die Verknüpfung von LIMS und Robotik vorstellte. Er betonte, dass herstellerübergreifende Konnektivität und die lückenlose Nachverfolgung von Proben Schlüssel für die erfolgreiche Laborautomation seien, und diskutierte in einer Round Table-Runde, wie deren einfache Umsetzung gelingen kann.
Der erste Forumstag endete mit einer von der LDB Labordatenbank GmbH gesponsorten Abendveranstaltung.
Tag zwei: Impulse zu Datenmanagement, Cyber-Sicherheit und KI
Während der erste Tag ganz dem Kernthema LIMS gewidmet war, fokussierte sich der zweite Tag auf zentrale „Begleiterscheinungen“ wie Datenmanagement, Cybersicherheit und der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) im Labor. Der besondere Reiz des LIMS-Forums lag in dieser Mischung, die den Teilnehmern entscheidende Impulse lieferte. Die Agenda war so konzipiert, dass die individuellen Wunschvorträge optimal mit Beratungsgesprächen am LIMS-Markt kombiniert werden konnten.
Labordatenmanagement: Von der Pyramide zu Low-Code
Der zweite Forumstag startete mit einem Block zum Labordatenmanagement, in dem Burkhard Schäfer (Splashlake, SiLA) die Stufen der Digitalisierung im Labor veranschaulichte. Mithilfe einer Labordigitalisierungspyramide nach Maslow konnten sich die Teilnehmer selbst in den Prozess einordnen – vom papierbasierten Labor bis zum Digitalisierungsprofi mit KI. Schäfer hob hervor, dass der bloße Transfer von Papierdokumenten in digitale Kopien („Paper on Glass“) zwar die Verfügbarkeit verbessere. Für eine tatsächliche digitale Transformation sei es jedoch notwendig, die Arbeitsweisen gleichzeitig zu erfassen und für die digitale Umgebung zu optimieren, da mit jedem erreichten Digitalisierungsschritt der „Appetit auf mehr“ wachse.
Datenbearbeitung mit wenigen Klicks
Jürgen Flekna (Pragmatis GmbH) demonstrierte in seinem Spotlight, dass Digitalisierung nicht immer hochkomplex sein muss, indem er die Vorteile von Low-Code-Tools vorstellte. Er zeigte live, wie eine isolierte Excel-Datentabelle in nur fünf Minuten in eine webbasierte, dezentrale Anwendung umgewandelt wird, die standortunabhängigen Zugriff ermöglicht – beispielsweise eine Chemikalientabelle, die mit Filterfunktion und Stichwortsuche über den Web-Explorer abrufbar ist. Der große Nutzen von Low-Code liegt darin, dass Mitarbeiter Änderungen selbst vornehmen können und nicht von externen Programmierern abhängig sind.
Daten als Ressource: Mitarbeitende entlasten und Effizienz steigern
Dr. Isabell Hilger (Qualitype GmbH) veranschaulichte die Frustration, die durch schlecht gepflegte Daten und die Überlastung erfahrener Mitarbeiter entsteht, deren Wissen oft ungenutzt bleibt. Sie ermutigte die Teilnehmenden, durch technische Lösungen wie automatisierte Workflows und das Hinterlegen von Video-Tutorials („lebende SOPs“) die Laboreffizienz zu steigern und das Personal zu entlasten. Solche Tools verhindern, dass bei der Einarbeitung neuer Kollegen immer wieder bei null begonnen werden muss. Ein weiterer wichtiger Trend, den Hilger betonte, ist die zunehmende Home-Office-Fähigkeit von Laborjobs, da Datenabruf, Auswertung und Freigabe mit dem richtigen System bereits standortunabhängig möglich sind. Der Schlüssel zur Lösung vieler Laborprobleme liege darin, Daten als wertvolle Ressource für alle Mitarbeiter nutzbar zu machen.
Cybersecurity: Der Faktor Mensch als Schwachstelle
Im Themenblock Cybersecurity lieferte Marco di Filippo (Whitelisthackers GmbH) einen eindringlichen Warnhinweis, dass nicht jeder Zugriff auf sensible Daten erhalten sollte. Basierend auf seiner Berufserfahrung zeigte der Experte, wie einfach es ist, über den Faktor Mensch Zugang zu Firmendaten zu erlangen – etwa durch das Abfotografieren von Passwort-Notizen oder das ungestörte Erschleichen direkten Netzwerkzugangs in fremden Firmen. Sein Vortrag sensibilisierte die Teilnehmer dafür, wie wichtig grundlegende Sicherheitsmaßnahmen, wie die Bildschirmsperre, im Büroalltag sind.
Künstliche Intelligenz im Labor
Den Abschluss der Vortragssessions bildete das aktuelle Thema Künstliche Intelligenz (KI) im Labor. Hier beleuchtete Elmar Harringer die aktuellen Nutzenpotentiale und Grenzen der KI. Dr. Angela Bauch (Labvantage) präsentierte das Konzept der Semantic Layers und zeigte, wie KI eine kontextbasierte Suche in Labordatensätzen ermöglicht. Ergänzend dazu stellte Daniel Stroh (LabV) konkrete KI-Anwendungsfälle vor, die demonstrierten, wie die Datenschätze aus dem Labor effizienter gehoben oder überhaupt erst zugänglich gemacht werden können.
Erfolgreiches Fazit und Ausblick auf 2026
Veranstalter Dr. Roman Klinkner zeigte sich am Ende der zwei Tage äußerst zufrieden. „Besonders freut mich, wie viele junge Fachkräfte und neue Gesichter in diesem Jahr dabei waren. Der Austausch zwischen erfahrenen LIMS-Nutzern und der nächsten Generation von Laborinformatikern ist unbezahlbar.“ Er betonte den unbezahlbaren Austausch zwischen erfahrenen LIMS-Nutzern und der nächsten Generation von Laborinformatikern. Das LIMS-Forum habe sich erneut als die schnellste und effizienteste Möglichkeit in Deutschland erwiesen, umfassendes Fachwissen zum Thema LIMS zu erwerben. Für Interessierte steht der Termin des LIMS-Forums 2026 bereits fest: Es findet am 11. und 12. November 2026 im Dorint Hotel Mannheim statt; aktuelle Informationen hierzu sind online unter www.lims-forum.de verfügbar.
Die LIMS-Demo-Days bieten am 13. und 14. Januar 2026 die Möglichkeit anhand eines Use-Case die verschiedenen Anbieter des LIMS-Forums miteinander zu vergleichen, den Auswahlprozess zu beschleunigen und die Anzahl der potentiellen Anbieter einzugrenzen..
Quelle
Die nächsten Termine
LIMS-Demo-Days
13. – 14.01.2026, online
LIMS-Forum 2026
11. – 12.11.2026, Mannheim
