Die Digitalisierung bewirkt einen grundlegenden Wandel in der Laborwelt. Wie aus dem aktuellen Fachartikel „Auf dem Weg in die digitale Transformation“ in der GIT Labor-Fachzeitschrift von Thorsten Teutenberg (IUTA) und seinen Co-Autoren hervorgeht, entsteht mit dem Digital LabHub erstmals ein zentrales Netzwerk. Dieses Netzwerk soll Labore, Hersteller von Soft- und Hardware sowie Verbände auf dem Weg in die digitale Zukunft begleiten.
Das Hauptziel ist, insbesondere kleinen und mittleren Laboren den Einstieg zu erleichtern, indem bestehende Standards nutzbar gemacht und konkrete, praxisnahe Lösungen für den Laboralltag bereitgestellt werden. Getragen wird diese Initiative von starken Partnern wie dem Deutschen Verband Unabhängiger Prüflaboratorien e.V. (VUP), dem Institut für Umwelt & Energie, Technik & Analytik e. V. (IUTA) mit seinem FutureLab.NRW, der QI-Digital-Initiative, dem Branchenverband SPECTARIS sowie weiteren wichtigen Akteuren aus Wissenschaft und Industrie.
Wissen teilen, gemeinsam gestalten
Der Digital LabHub dient als zentrale Anlaufstelle, indem er relevante Informationen bündelt und den Austausch zwischen Laboren, Geräteherstellern und Softwareanbietern, wie beispielsweise LIMS-Anbietern, aktiv fördert. Er integriert zudem wichtige digitale Werkzeuge wie maschinenlesbare Prüfberichte oder das digitale Akkreditierungssymbol der DAkkS direkt in die Laborprozesse. Für die Vernetzung und Inspiration organisiert der LabHub regelmäßig Veranstaltungen seiner Partner, darunter das Zukunftsfestival von SPECTARIS, das nICLAS- und QI-Digital Forum sowie der IUTA-AnalytikTag.
Offene Standards als Schlüssel
Ein zentrales Element für die Labordigitalisierung sind offene und nicht-proprietäre Datenstandards und Kommunikationsprotokolle. Hierzu zählt insbesondere der Laboratory & Analytical Device Standard (LADS), der auf dem etablierten OPC UA-Protokoll basiert. LADS ermöglicht eine nahtlose Kommunikation zwischen Laborgeräten unterschiedlicher Hersteller. Ein praktisches Beispiel zeigt den Nutzen: Ein mittelständisches Prüflabor konnte dank der Einführung des LADS-Standards nicht nur seine Geräteintegration deutlich vereinfachen, sondern auch Prüfberichte automatisiert digital erstellen – ein entscheidender Fortschritt zur Steigerung der Effizienz und Fehlervermeidung im Laboralltag.
Konkrete Hilfe für Labore
Der Digital LabHub bündelt das bislang stark verteilte Wissen zur Labordigitalisierung und schafft damit die erste zentrale Anlaufstelle für die Branche. Er fördert ein gemeinsames Verständnis für die digitale Transformation und begleitet Labore – insbesondere kleine und mittlere – Schritt für Schritt in die Zukunft. Dabei liegt der Fokus nicht nur auf der Technik (Standards, Tools), sondern auch auf der normkonformen Gestaltung digitaler Prozesse. Zunächst vernetzt der Hub relevante Akteure aus Forschung, Wirtschaft, Verbänden und Qualitätsinfrastruktur. Konkret geplant ist eine eigene Website mit einer interaktiven Prozess- und Projektlandschaft, die Orientierung bietet und Best-Practice-Beispiele sichtbar macht.
Darauf aufbauend werden Workshops und Dialogformate wie Hackathons und Testumgebungen (z.B. im FutureLab.NRW oder nICLAS) angeboten, damit Unternehmen die Integration ihrer Systeme praxisnah erproben können. Langfristig unterstützt der LabHub auch bei der Einwerbung öffentlicher Fördermittel, um Transferprojekte zur Labordigitalisierung gezielt voranzutreiben.
Quelle
Publikation
„Auf dem Weg in die digitale Transformation“
Thorsten Teutenberg
GIT Labor