Auftragslage und -erwartungen signalisieren Optimismus
Die wirtschaftliche Situation in Deutschland ist derzeit weiterhin von Unwägbarkeiten geprägt. Anhaltende hohe Energie- und Rohstoffpreise sowie unsichere Lieferketten beeinflussen die Erwartungen für die kommenden sechs Monate. In Bezug auf Investitionen und den Ausbau personeller Kapazitäten äußert sich die Laborbranche jedoch verhalten optimistisch. Grundlegend für den positiven Trend ist die aktuelle Auftrags- und Stimmungslage: Diese wird mit 0,2 (auf einer Skala von -2 bis +2) leicht verbessert zum Vorjahr (0,1) bewertet. In gleicher Weise steigen auch die Erwartungen für das 2. Halbjahr 2024 auf 0,4 im Vergleich zur Umfrage vor einem halben Jahr (0,3). Kritisiert wird jedoch die insgesamt eher stagnierende Vergabe von industriellen Aufträgen.Trotz der verhaltenen Aussichten ist die Gesamtstimmung positiv: Gut zwei Drittel der Teilnehmer geben an, leicht oder deutlich bessere Umsätze in den kommenden 6 Monaten zu erwarten. 33 % der Teilnehmer sehen derzeit wie auch in den nächsten 6 Monaten keine konjunkturelle Veränderung (+/- 0) oder sogar Umsatzeinbußen. Für die einzelnen Marktsegmente bedeutet das im Detail: Verbraucherschutz & Lebensmittelanalytik (0,5), Medizinprodukte (0,4), Umweltanalytik (0,3), pharmazeutische Untersuchungen (0,1) und Labormedizin (0,1). Damit liegen diese Zahlen zum Teil deutlich über der Herbstprognose. Lediglich die Bereiche Physikalische Messungen & Kalibrierwesen (0,3) sowie Industrieanalytik (0,2) schneiden aktuell gleichbleibend oder etwas schlechter ab als noch vor einem halben Jahr.
Zunahme der Investitionsbereitschaft
Branchenübergreifend steigt die Investitionsbereitschaft in allen abgefragten Bereichen. Während Investitionsvorhaben in Immobilien mit 0,1 und Werbung mit 0,2 (auf einer Skala von -2 bis +2) im eher niedrigen Bereich liegen, zeigt der Bereich Analysen- und Anlagentechnik mit 0,4, dass nun wieder verstärkt in den Stand der Technik investiert werden soll. Spitzenreiter ist seit längerer Zeit der Bereich IT und Digitalisierung. Mit einem Rekordwert von 0,6 verbessert sich hier das positive Niveau weiter und signalisiert, wo der Hauptschwerpunkt liegt. Die Laborbranche investiert damit ganz gezielt in die Zukunftstechnologien und erreicht damit im Saldo über alle Bereiche den Wert von 0,3.Weiterhin bestehender Fach- und Arbeitskräftemangel
Das Angebot an Fachkräften bleibt mit -0,5 (auf einer Skala von -2 bis +2) auf gleichbleibend niedrigem Niveau, während der Bedarf an Personal erneut geringfügig zunimmt. So fällt die geplante Erweiterung personeller Ressourcen mit 0,3 höher aus als noch im zurückliegenden Herbst (0,2). Dieses bestätigt die steigende Zuversicht der Laborbranche, Investitionen zu tätigen. Kritisch werden die in Deutschland im europäischen Vergleich sehr hohen Akkreditierungskosten gesehen, die einen zusätzlichen Kostenfaktor im Wettbewerb um Fachkräfte darstellen.Hintergrund zum VUP-Konjunkturbarometer
Das VUP-Konjunkturbarometer wird halbjährlich vom Deutschen Verband unabhängiger Prüflaboratorien (VUP) unter Prüf- und Kalibrierlaboratorien erhoben. Es soll eine Momentaufnahme der aktuellen Auftragslage der deutschen Laborbranche darstellen. Weitere Informationen zum VUP-Konjunkturbarometer und den Ergebnissen der letzten Ausgaben des VUP-Konjunkturbarometers finden Sie hier:• Zahlen und Grafiken des Konjunkturbarometers 05/2024 auf einen Blick
• VUP-Konjunkturbarometer - Archiv älterer Umfrageergebnisse
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https://vup.de/artikel.html?typ=i&id=4344
Quelle: VUP Deutscher Verband Unabhängiger Prüflaboratorien e.V. (05/2024)