Niedriges Niveau bei Pflanzenschutzmittelrückständen in Lebensmitteln aus Deutschland |
In Lebensmitteln aus Deutschland und der EU werden weiterhin nur selten zu hohe Rückstände von Pflanzenschutzmitteln nachgewiesen. In deutschen Erzeugnissen ist im Jahr 2021 der Anteil an Überschreitungen der zulässigen Höchstgehalte im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Bei Lebensmitteln aus anderen Staaten, insbesondere aus Nicht-EU-Staaten, gab es dagegen einen Anstieg der Überschreitungen, wie das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) berichtet.
Die Ergebnisse sind Teil der „Nationalen Berichterstattung"Pflanzenschutzmittelrückstände
in Lebensmitteln 2021“, die das BVL veröffentlicht hat. Von den
Untersuchungseinrichtungen der amtlichen Lebensmittelüberwachung der
Bundesländer sind hierfür insgesamt mehr als 8,3 Millionen Analysen an
20.603 Lebensmittelproben durchgeführt worden. Dabei wurde bestätigt,
dass die Belastung mit Pflanzenschutzmittelrückständen in Abhängigkeit
von der Herkunft variiert.
Betrachtung nach der HerkunftFür
Lebensmittel aus Deutschland war die Anzahl an Überschreitungen nach
einem leichten Anstieg im Vorjahr wieder rückläufig und lag 2021 bei 1,1
% (2020: 2,0 %). Bei Erzeugnissen aus anderen EU-Mitgliedstaaten stieg
die Überschreitungsquote leicht auf 1,8 % (2020: 1,3 %) an. Einen
deutlichen Anstieg der Quote von 7,8 % (2020) auf 10,9 % gab es dagegen
bei Lebensmitteln aus Nicht-EU-Staaten.
Betrachtung nach verschiedenen LebensmittelgruppenWährend
bei Getreide, Lebensmitteln tierischen Ursprungs sowie Säuglings- und
Kleinkindernahrung die Überschreitungsquote sank, wurde bei
verarbeiteten Lebensmitteln eine Zunahme an Überschreitungen der
Rückstandshöchstgehalte nachgewiesen. Bei Obst und Gemüse blieb die
Anzahl an Überschreitungen auf Vorjahresniveau. Vor allem bei
Lebensmitteln, deren Verzehr besonders hoch ist, wie Äpfel, Karotten,
Kartoffeln oder Tomaten, traten wie in den Vorjahren nur wenige
Überschreitungen auf. Bei häufig untersuchten Lebensmitteln (mit
mindestens 100 untersuchten Proben) wiesen in Lake eingelegte
Weinblätter (71,8 %), Granatäpfel (33,0 %), Sesamsamen (8,7 %) und
frische Kräuter (8,2 %) die höchsten Überschreitungsquoten auf. Dabei
muss berücksichtigt werden, dass für Weinblätter im Vergleich zu
Trauben sehr niedrige, allgemeine Rückstandshöchstgehalte auf dem Niveau
der analytischen Bestimmungsgrenze festgesetzt sind. Eine
Beeinträchtigung der Verbraucherinnen und Verbraucher durch die
festgestellten Höchstgehaltsüberschreitungen in Weinblättern ist nicht
zu erwarten. Jedoch sind die rechtlich verbindlichen
Rückstandshöchstgehalte grundsätzlich einzuhalten. Daher werden einige
dieser auffälligen Erzeugnisse, u. a. Weinblätter, Granatäpfel und
Sesamsamen, bereits verstärkten Kontrollen bei der Einfuhr in die EU
unterzogen.
Manche auffälligen Wirkstoffe nicht mehr zugelassenBei
den überwiegend risikoorientierten Kontrollen wurden die Lebensmittel
auf 1.061 verschiedene Stoffe untersucht. Zwar wurden bei 216 (20,4 %)
Wirkstoffen Überschreitungen der Rückstandshöchstgehalte festgestellt,
jedoch generell auf niedrigem Niveau. Zu den Wirkstoffen, bei denen es
relativ häufig zu Überschreitungen kam, gehörten Dithiocarbamate,
Metalaxyl, Ethylenoxid, Chlorat und Chlorpyrifos. Die drei
letztgenannten sind in der EU in Pflanzenschutzmitteln nicht mehr
zugelassen.
Den Artikel finden Sie unter:
https://www.bvl.bund.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/01_lebensmittel/2023/2023_01_13_PM_PSMR.html
Quelle: Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) (01/2023) |