Rotfruchtsäfte regulieren Fettstoffwechsel |
Forschende der Technischen Universitäten Kaiserslautern und Braunschweig haben in einer Studie die biologische Aktivität von 20 Fruchtsäften und Konzentraten getestet. Hauptziel des Projekts war es, den Einfluss von Fruchtsaft bzw. dessen Inhaltsstoffen auf den Fettstoffwechsel zu untersuchen. Das Ergebnis: Fruchtsäfte aus Aronia, Cranberries oder Granatapfel wirken sich positiv auf den Fettstoffwechsel aus, indem sie die Kalorien- und Fettaufnahme regulieren.
Der Verzehr von Obst und Gemüse liegt in Deutschland weit unter der
Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung. Fruchtsäfte und
Konzentrate können den täglichen Obst- und Gemüseverzehr schnell und
unkompliziert unterstützen.
Die aktuelle Studie „Einfluss von
Fruchtsaftinhaltsstoffen auf Biomarker des Lipidstoffwechsels“ legt nun
eine wesentliche Basis, um die positive Wirkung von
Langzeit-Fruchtsaftkonsum auf die Gesundheit wissenschaftlich zu
untermauern. Von 2018 bis 2022 untersuchte das Forschungsteam unter der
Leitung von Prof. Dr. Elke Richling (TU Kaiserslautern) und Prof. Dr.
Peter Winterhalter (TU Braunschweig) Extrakte von 20 verschiedenen
Fruchtsäften und Konzentraten aus neun Obstsorten im In-Vitro-Modell
(Zellkulturmodell) auf die Wirkung der sekundären Pflanzeninhaltstoffe
auf den Lipidstoffwechsel.
„Die potenteste Wirkung wurde im
In-Vitro-Modell bei Extrakten aus Aronia-, Cranberry- und
Granatapfelsaftkonzentrat festgestellt,“ erklärt Prof. Dr. Peter
Winterhalter der Technischen Universität Braunschweig. „Nun konnten wir
diese Erkenntnisse mit einer Humanstudie verifizieren.“
Tests zeigen: Konsum von Rotfruchtsäften reduziert Kalorien- und FettaufnahmeIn
der neunwöchigen Humanstudie mit 36 männlichen Probanden wurde die
Wirksamkeit der Säfte aus Aronia, Cranberry und Granatapfel im Vergleich
zu einem Placebogetränk untersucht. Nach einer einwöchigen
Auswaschungsphase (ohne Saft- und Früchtekonsum) konsumierte eine Hälfte
der Probanden acht Wochen lang täglich 750 mL des Testgetränkes
(Testgruppe) und die andere Hälfte der Probanden die gleiche Menge des
Placebogetränkes (Kontrollgruppe).
Durch den Fruchtsaftkonsum
wurden bei der Testgruppe u.a. die Reduzierung der Kalorien- und
Fettaufnahme und eine signifikante Erhöhung der fettfreien Körpermasse
beobachtet. Im Gegensatz dazu, wurden in der Kontrollgruppe, welche das
Placebogetränk konsumierte, eine Erhöhung des Körpergewichtes und eine
Zunahme der Leptin-Konzentration festgestellt. Leptin ist ein Hormon,
das von Fettzellen gebildet wird und zur Regulierung des
Energiehaushalts beiträgt.
Positive Wirkung von Rotfruchtsäften auf den Fettstoffwechsel nachgewiesen„Die
Humanstudie hat unsere Hypothese aus der In-Vitro-Studie bestätigt.“,
sagt Prof. Dr. Elke Richling. „Die am In-Vitro-Modell und am Menschen
erzielten Ergebnisse geben Hinweise darauf, dass insbesondere die
Rotfrüchte Aronia, Cranberry und Granatapfel regulierend in den
Fettstoffwechsel des Menschen eingreifen und diesen positiv beeinflussen
können.“ Damit legt das Projekt eine wesentliche Basis für
weiterführende Arbeiten, um in der Perspektive langfristig auf die
Erteilung entsprechender Health Claims zuzusteuern.
Den Artikel finden Sie unter:
https://www.uni-kl.de/pr-marketing/news/news/studie-der-technischen-universitaeten-kaiserslautern-und-braunschweig-belegt-rotfruchtsaefte-regulieren-fettstoffwechsel
Quelle: Technische Universität Kaiserslautern (11/2022)
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