Früherkennung für Schadstoffe in Böden und Sedimenten |
Forschende von Agroscope, Eawag und ETH haben eine Methode entwickelt, um Rückstände organischer Schadstoffe in Böden und Sedimenten umfassend nachzuweisen. Die Resultate zeigen: Neben bekannten sind auch einige erstmals detektierte Substanzen zu finden.
Zehntausende von Chemikalien sind in Haushalt und Industrie im
täglichen Gebrauch. Viele davon gelangen dabei gewollt oder ungewollt in
die Umwelt. Nur die wenigsten davon werden dort systematisch erfasst.
Angesichts der zunehmenden Vielfalt von organischen Stoffen gilt es
einerseits, den Kenntnisstand über deren Verhalten in der Umwelt zu
verbessern und andererseits, möglichst frühzeitig unerwünschte
Anreicherungen in Reservoiren wie Böden und Sedimenten zu erkennen.
Forschende
von Agroscope, Eawag und ETH haben sich dieser Wissenslücke in einer
Studie im Auftrag des Bundesamts für Umwelt angenommen. In einem ersten
Schritt wurden gut 9000 in der Schweizer Industrie und Haushalten
verwendete Chemikalien und deren wichtigste Substanzeigenschaften in
einer Datenbank zusammengefasst. Mit Modellen wurde abgeschätzt, welche
dieser Verbindungen hauptsächlich in Böden und Sedimente gelangen
könnten. Daraus ergab sich eine Kandidatenliste von rund 500 organischen
halogenierten Stoffen, welche häufig besonders langlebig sind. Nach
diesen wurde dann in einer Reihe von Bodenproben der Nationalen
Bodenbeobachtung (NABO) sowie in Sedimentkernen des Greifensees nach
Extraktion mit einem massenspektrometrischen Verfahren gesucht. Einige
Substanzen wurden zum ersten Mal in der Umwelt identifiziert, so das
Tierarzneimittel Niclofolan, das antibakteriell wirksame Cloflucarban
(ein Desinfektionsmittel, das in der Medizin und in Hygieneprodukten
verwendet wird) sowie das Fungizid Mandipropamid.
Den Artikel finden Sie unter:
https://www.eawag.ch/de/news-agenda/news-plattform/news/frueherkennung-fuer-schadstoffe-in-boeden-und-sedimenten/
Quelle: Eawag (09/2020) |