Neue Methode ermöglicht simultane Analyse von Lebensmittel-Kontaminanten |
Die Universität für Bodenkultur Wien und das K1 Kompetenzzentrum FFoQSI haben eine weltweit einzigartige Methode zur simultanen Bestimmung von über 700 sekundären Pilzmetaboliten, 500 Pestiziden, 150 Tierarzneistoffen und 50 Pflanzentoxinen entwickelt.
Die Methode baut auf einer an der BOKU entwickelten LC-MS/MS
(Hochdruckflüssigkeits-Chromatographie /Tandem-Massenspektrometrie)
Plattform auf. Die gleichzeitige Bestimmung unterschiedlicher chemischer
Substanzklassen kann künftig das Gesamtbelastungsmuster im
Lebensmittel- und Futterbereich besser abbilden. „Trotz der großen
Anzahl von 1.400 Kontaminanten wie Mykotoxine, Pestizide und andere
Rückstände können wir eine hohe Wiederholpräzision und Genauigkeit der
Messungen gewährleisten", betont Univ.-Prof. Dr. Rudolf Krska, Leiter
des Instituts für Bioanalytik und Agro-Metabolomics am Department
IFA-Tulln der BOKU.
"Obwohl die maximalen Konzentrationen für
viele Schadstoffe gesetzlich geregelt sind, wissen wir sehr wenig über
das Auftreten von potentiell toxischen sekundären Stoffwechselprodukten
in Lebensmitteln, die z.B. von Pflanzen und Schimmelpilzen produziert
werden. Mehr holistische Ansätze - wie der unsere, der möglichst die
Gesamtheit aller Lebensmittelkontaminanten simultan erfasst - liefern
dazu wichtige neue Erkenntnisse“, so Krska, dessen Team schon eine Reihe
von neuen maskierten Biotoxinen entdeckt hat. Zudem liefert diese
Technologie die Möglichkeit der Generierung von Prävalenzdaten von
„Kontaminanten-Cocktails“ für die Untersuchung von synergistisch
toxischen Effekten.
Die neue Methode wurde im Rahmen der
Dissertation von Doktorand David Steiner entwickelt und kommt beim
FFoQSI Firmenpartner BIOMIN im Rahmen eines
Futtermittel-Monitoringprogramms bereits erfolgreich zur Anwendung. Die
Artikel von Sulyok & Krska gehören derzeit zu den meist zitierten
Publikationen in diesem Fachbereich, was den beiden Autoren auch den
Status eines top 1% „most cited authors“ im Web of Science einbrachte,
zu dem sich nur 40 Österreicher*innen zählen können.
Den Artikel finden Sie unter:
https://boku.ac.at/universitaetsleitung/rektorat/stabsstellen/oeffentlichkeitsarbeit/themen/presseaussendungen/presseaussendungen-2020/17082020-1400-schadstoffe-in-nur-42-minuten-neue-methode-ermoeglicht-simultane-analyse-von-lebensmittel-kontaminanten
Quelle: Universität für Bodenkultur Wien (08/2020) |